Noch vor Beginn der Saison haben wir es geschafft GM Legende JK31 vors Mikro zu zerren und mit ihm über die Ziele der Pacers zu sprechen.
Viel Spaß dabei.
Sehr geehrter Herr Karl, eine Freude Sie mal wieder ans Mikrophon zu bekommen. Verraten Sie unseren Lesern doch wie ein GM Ihrer Klasse die Pause nach einer weiteren enttäuschenden Saison verbracht hat.
Sehr geehrtes News Magazin, ich freue mich, dass ich erneut hier sein kann. Um ehrlich zu sein, konnte ich mir diesmal wenig Freizeit gönnen. Bald steht der Umzug an, da mussten viele Formalitäten abgehakt werden. Da zudem einige Möbel angeschafft werden mussten, wurde viel Zeit in Möbelhäusern verbracht. Glücklicherweise ist es heutzutage ja ohne Probleme möglich auch von unterwegs die Geschicke seines Teams zu führen, sodass wir eigentlich nahtlos nach dem Ausscheiden in den Playoffs mit den Planungen für die neue Saison beginnen konnte. Ganz ohne Pause soll es aber auch nicht auslaufen. Jetzt wo der Kader steht, werde ich mir nochmal einige Tage Urlaub in den Bergen gönnen.
Ganz entgegen Ihrer bisherigen Laufbahn gab es erneut große Trades und viele Veränderungen im Kader. Es scheint als wäre seit dem Abgang von Aldridge ein bisher ungestopftes Loch in Indiana entstanden. Was wird diese Saison entscheidend sein um endlich wieder konstant Leistung zeigen zu können?
Dass es erneut große Veränderungen gab, ist eigentlich wenig verwunderlich. Mit dem Abgang von Aldridge wurde ein kleiner Rebuild eingeleitet. Dass dieser nach nur einer Offseason nicht abgeschlossen ist, ist nur logisch. Wir haben einige neue Spieler geholt, um zu sehen was diese für uns zeigen können. Da wir damit nicht ganz zufrieden waren, wurde eben weiter umgebaut und dabei erneut das Team verjüngt. Abgesehen von Salah Mejri (31) und Dante Cunningham (30) hat kein Akteur die 30 überschritten. der altersschnitt des Teams liegt bei gerade einmal 25.1 Jahren. Wir bauen darauf, dass sich unsere Leistungsträger in den nächsten Saisons stetig steigern können und hier ein guter Kern zusammenwächst. Wir wollen dennoch gleichzeitig weiterhin oben mitspielen, was natürlich ein schwerer Spagat ist. Ganz entscheidend dabei, ob wir diese Saison wieder einen kleinen Schritt nach vorne machen können, wird sein, wie sich Kemba Walker als Leader zeigt. Das war eines der Hauptprobleme der letzten Saison. Zwar hatten wir viel Talent angesammelt und auch die nötige Mischung aus Erfahrung und Jugend zusammen, es gab allerdings keinen richtigen Go-to-Guy, der in entscheidenden Phasen einfach Mal übernimmt. Weder Jabari Parker, noch Myles Turner sind dazu in dieser Phase ihrer Karriere schon bereit. Kemba Walker ist ein solcher Spieler. Wir sind sehr gespannt, wie er dem Team diese Saison helfen wird!
Lange Zeit galt Indiana als defensive Festung in der Dyne. Haben Sie immer noch dieselbe taktische Richtung oder hat sich Ihr Spiel mehr hin zur offensive verändert?
Wer mich kennt weiß, dass ich als Coach sehr auf die defensive bedacht bin. Egal wer auf dem Parkett steht, jeder muss Vollgas in der Defense geben! Wenn man sich den Kader, den wir nun zusammen haben, so anschaut, fällt aber natürlich auf, dass wir uns defensiv etwas verschlechtert haben im Vergleich zu den letzten Saisons. Gerade der Abgang von Andre Iguodala wird sich hier bemerkbar machen, war er defensiv doch der, der von der 1 bis zur 4 immer den gefährlichsten Mann des Gegners versucht hat zu stoppen und der seine Teamkollegen mitgerissen hat. So jemanden haben wir dieses Jahr leider nicht im Team. Ich denke dennoch, dass wir eine mehr als ordentliche Teamdefense stellen werden, auch wenn der einzelne hier nicht besonders hervorsticht. Wir haben genug Jungs, die zumindest nicht planlos in der Defense sind und die in einer funktionierenden Defense ihren Job erledigen werden.
Kemba Walker und Turner werden dieses Jahr die meißte Last tragen müssen. Kann man davon ausgehen dass Walker nun die Nummer 1 in Indiana ist oder steht weiterhin Turner ganz oben in der Rangliste?
Dass Kemba Walker nun ganz klar die Nummer 1 bei uns ist, das ist klar. Alles andere wäre einfach nur dumm! Kemba kann mit seinen Fähigkeiten ein Spiel so vielfältig beeinflussen und dabei nicht nur für sich selbst kreieren, sondern auch seine Mitspieler sehr gut in Szene setzen. Wer danach die Nummer 2 ist, wird sich noch herauskristallisieren müssen. Wir haben uns vor kurzem mit Myles zusammengesetzt und über seine neue Rolle gesprochen. Es kann gut möglich sein, dass er offensiv einige Touches weniger bekommen wird, als er es gewohnt war. Gerade weil wir mit Spielern wie Malcolm Brogdon, Bojan oder auch Domantas Sabonis Jungs haben, die vorne sehr gut sind. Für ihn ist das kein Problem. Er hat versprochen dafür umso mehr in der Defense zu ackern und vorne seine Chancen besser zu nutzen als in der Vergangenheit. Wenn wir uns jetzt aber die bisher absolvierten Testspiele betrachten, fällt auf, dass Myles dennoch noch viele Touches bekommt und diese auch besser als zuvor verwandelt! Gerade wenn Kemba Walker aus dem 1 gegen 1 die Hilfe zieht, ist Myles sehr oft entweder direkt am Brett oder auch weiter außen frei und verwandelt dort hochprozentig. Er muss allerdings zeigen, dass er weiterhin so gut als 2. Option agieren kann, um diesen Status weiter zu behalten. Sicher ist ihm nichts!
Herr Karl noch ein letztes Wort zum Saisonziel, können dieses Jahr die Bulls geschlagen werden?
In den Playoffs? Dazu hatten wir diese Saison ja gar nicht die Möglichkeit. Da hätten sowohl wir, als auch die Bulls die Conference Finals erreichen müssen. In der Regular Season? Da haben wir seit Saison 20 eine Bilanz von 6 Siegen und 2 Niederlagen gegen den Erzrivalen. Ob wir am Ende die Chance bekommen, die Bulls endlich in den Playoffs zu bezwingen, das hängt von so vielen Faktoren ab. Grundsätzlich fühlen wir uns dazu aber definitiv in der Lage!
Immer wieder hört man von einem Comeback des dicken Franzosen nach Indiana. Ist an den Gerüchten etwas dran?
Haha, was in der Gerüchteküche alles brodelt... Ich sage mal so, es ist auf jeden Fall etwas dran, dass wir mit Boris in Kontakt stehen. Wir hatten kurz darüber nachgedacht, ob wir ihn noch für eine weitere Saison ins Team holen wollen. Aber auf dem Kurs, auf dem das Team aktuell ist, hätte dies nicht sehr viel Sinn gemacht. Auch Boris genießt seine Zeit daheim im schönen Frankreich lieber damit, Wein zu trinken und sich den Wanst vollzuschlagen. Also kann ich ganz bestimmt sagen: Nein, Boris wird weder in Indiana, noch sonst wo in der DYNE nochmal das Parkett betreten!
Vielen Dank für die Eindrücke und aufschlussreichen Worte. Das Magazin wünscht eine erfolgreiche Saison!
Vielen Dank und gern geschehen!